In ein paar Tagen werde ich 36 – und bin nun an einem Punkt angekommen, an dem ich mich wirklich angekommen fühle. Und zwar nicht nur in dem ein oder anderen Lebensbereich, sondern ganz generell.

Mein Leben und Alltag allein mit den Kindern hat sich sehr gut eingespielt. Dass die Kinder älter werden macht natürlich auch Einiges leichter. Und auch wenn es natürlich anstrengende Momente gibt, haben wir inzwischen ganz gut gelernt, damit umzugehen, und auch entsprechenden Ausgleich zu schaffen.
Auch die Eigenheiten meiner neurodivergenten Kinder kann ich immer besser annehmen und darauf eingehen – das tut natürlich uns allen gut.

In Bezug auf meine Arbeit habe ich nun, nach viel Auf und Ab in den letzten Jahren, eine passende Stelle gefunden, die ich zum 15.05. antreten werde. Ich freue mich sehr darauf!
Bis dahin habe ich noch eine Woche frei, in der ich schöne Dinge für mich tun kann.
Und auch die Existenzängste, die mich im letzten Jahr auf Grund der Arbeitslosigkeit geplagt hatten, sind inzwischen überwunden.

Den Großteil meines bisherigen Lebens hatte ich große Probleme mit meinem Körper und meinem Aussehen, bis hin zu Selbsthass. Aber auch wenn ich Antidepressiva sei Dank in den letzten Jahren wieder 30kg zugenommen habe, habe ich es endlich geschafft, mich und auch meinen Körper anzunehmen. Seit ich vor einem Jahr die Antidepressiva abgesetzt habe, ist mein Gewicht konstant. Meine Zufriedenheit und mein Wohlbefinden sorgen natürlich auch für eine deutlich positivere Ausstrahlung.

Meine Depression habe ich nun auch ohne Medikamente und therapeutische Hilfe im Griff. Ich habe gelernt, auf mich und meine mentale Gesundheit aufzupassen. Ich räume mir Pausen im Alltag ein, halte mich von Menschen fern, die mir nicht guttun und respektiere meine eigenen Grenzen. Endlich habe ich verstanden, dass ich nur mir selbst gefallen und es nur mir selbst Recht machen muss – und niemandem sonst.
So habe ich auch genügend Kapazitäten für die Sorgen, die man manchmal mit Kindern nunmal hat, und für den Mental Load, den ich allein mit drei Kindern bewältigen muss.

Ich bin glücklich und zufrieden – auch allein. Jahrelang war ich auf der Suche nach einer neuen Beziehung und dachte, dass ich selbige bräuchte, um mich vollständig zu fühlen. Erst als ich im letzten Jahr eine neue Beziehung hatte, habe ich gemerkt, dass mich das eher einengt als mir gut zu tun. Das bisschen Freiheit, das ich neben dem Alltag mit den Kindern für mich alleine habe, ist mir wichtiger als ich bis dato gedacht hatte.




Mai 2023